00:00:00: Sprecher 1 I'm sure they had assumed that in the average, in the rise in the summer months. But for stadiums in the sport, the two would sign any ball and didn't return from that year to fight.
00:00:18: Sprecher 1 Herzlich willkommen zum Podcast
00:00:19: Sprecher 2 des erste FC Köln Wir feiern aktuell die Folgen nur so aus.
00:00:23: Sprecher 2 So soll es ja auch sein. Gerade in der Sommerpause, wo vielleicht bei den Profis nicht so viel passiert. Passiert aber sonst im Club einiges. Und heute? Mit dieser Folge schließt sich ein kleiner Kreis, denn wir haben einen FC Fan mit einer besonderen und auch erwähnenswerte Geschichte da, auf die ich mich freue.
00:00:41: Sprecher 2 Warum ist der Kreis schließt sich gleich kurz darauf einen. Schön, dass du da bist. Wir haben Schiedsrichter Pascal Kaiser.
00:00:47: Sprecher 1 Hi. Danke für die Einladung. Freut mich sehr, hier sein zu dürfen.
00:00:51: Sprecher 2 Sehr gerne auch, dass du den Weg zum Geißbockheim gefunden hast. Es für uns eine Premiere, dass wir einen Schiedsrichter im Alter haben.
00:00:59: Sprecher 1 Ja, ist häufiger so, wenn ich irgendwo in der Schiedsrichter.ist ja er sonst immer außen vor und von jetzt auf gleich. Ja, genau, genau. Wenn man nicht über ihn spricht, ist alles super gelaufen. So ist es mal anders.
00:01:14: Sprecher 2 Sehr gut. Dann lass uns auf jeden Fall über das Schiedsrichterwesen gleich sprechen. Warum sich ein Kreis geschlossen hat, ist, dass wir ziemlich genau vor einem Jahr auf der Bühne des Cologne Pride Straßenfestes waren mit unserem Podcast der erste Live Podcast des erste FC Köln und haben entsprechend über das Engagement unserer Stiftung gesprochen. Aber das Thema ist ja nicht nur Teil der Stiftung, sondern generell vom erste FC Köln Thema.
00:01:43: Sprecher 2 Dass wir für Diversität einstehen, dass wir uns liebe wie du bist, auf die Fahnen schreiben und so gehe ich glaube ich gerade auf die Bühne bzw im Backstage mich bereit zu machen, auf die Bühne zu gehen. Und in dem Moment bist du von der Bühne runter gegangen. Im Live Podcast Querformat.
00:02:00: Sprecher 1 Genau.
00:02:02: Sprecher 2 Richtig. Kurz kennengelernt und kurz gesprochen und direkt. Das ist ja ein perfekter Podcast. Gast weil Schiedsrichter weil FC Fan. Und zum Thema Diversity Bisex hast du sicherlich auch noch einiges zu erzählen, von was du für Erfahrungen im Fußball gemacht hast. Sowohl auf dem Platz als auch im Stadion. Wollen wir alles nach und nach aufdröseln? Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, darüber zu sprechen.
00:02:30: Sprecher 2 Mitten in der Cologne weg. Vorweg vielleicht ein kleiner Disclaimer. Den habe ich damals auf der Bühne auch gesagt.
00:02:40: Sprecher 2 Wir stehen definitiv für Diversität, für Offenheit, Akzeptanz. Das sind Themen, die auch mir persönlich sehr am Herzen liegen, aber wo ich auch hundertProzentig noch Fehler machen werde und wo ich vielleicht nicht richtig sage, kann man sie so offen auch sagen. Bevor wir losgelegt haben, habe ich dich gefragt Wie nenne ich dich jetzt? Bist du ein queerer Schiedsrichter, Bisexueller Schiedsrichter usw.
00:03:02: Sprecher 2 Würdest du sagen, du bist gut im Bilde oder machst du?
00:03:05: Sprecher 1 Ich mache hundertProzentig auch noch Fehler. Ich finde das auch alles sehr, sehr viel. Also nicht negativ belastet viel, sondern eher wie, wo, wann benutze ich was usw und so fort. Deswegen verstehe ich das voll und ganz.
00:03:21: Sprecher 2 Deshalb einmal vorweg definitiv niemanden ausgrenzen, sondern sind auch gewillt, uns da jeden Tag in den Formulierungen zu verbessern. Denn zusammen sind wir stärker. Das ist auch Teil der Message, dass Diversität nicht immer nur bedeutet Schwule, Lesben und Bisexuelle, sondern da geht es ja in alle Richtungen. Da geht es auch um körperliche Verfassungen, um Behinderungen, um Alter, um Demographie.
00:03:47: Sprecher 2 Und das wollen wir abdecken. Ich denke, genug der Eingangs Worte. Pascal soll erst mal Bist du als gebürtiger Kölner schon immer Fußballfan gewesen, oder wie ist dein Weg überhaupt in den Fußball gekommen? Und wann?
00:04:05: Sprecher 1 Ich glaube, mir wird das so ein bisschen in die Wiege gelegt. Mein Vater ist auch Riesen FC Fan und ja, dann kam das eine zum anderen und ich bin damit großgeworden und da gab es keinen anderen Verein außer den Effzeh. Ehrlich gesagt, ähm ja und er hat mich schon von klein auf dafür begeistert, Fußball zu schauen und auch selbst zu spielen.
00:04:32: Sprecher 1 Habe dann lange selbst gespielt beim FC Pesch.
00:04:37: Sprecher 1 Ja, war vielleicht. Es fing vielleicht nicht so geil an, weil ich 98 geboren bin, wo der FC das allererste Mal abgestiegen ist. Ähm, kurz nach meiner Geburt ist der FC direkt abgestiegen. Das also fing mein Leben dann an, da war ich kurz gezeichnet von meinem Vater. Der fand das nicht so cool und das kriegt bis heute auch noch zu hören, wenn ich im Stadion bin und der FC verliert, heißt es immer Ich bin schuld, Weil damals Ja, und der FC war immer, immer mein Leben.
00:05:13: Sprecher 1 Genauso wie der Fußball. Als ich dann beim FC Pesch gespielt habe, erst im Tor, dann auf der zehn, habe ich mich irgendwann verletzt im Torwarts. Und er tatsächlich, Das ist korrekt. Aber ich hatte keine Lust mehr aufs Tor, weil es mir einfach zu langweilig war. Tatsächlich? Und dann bin ich in die
00:05:38: Sprecher 1 zehn oder bei Jugend war's.
00:05:40: Sprecher 1 Und dann habe ich gesagt na ja, habe ich kein Bock mehr drauf und beim Training ist mir meine Größe dann zugute gekommen und dementsprechend entwickelte sich das dann dazu. Und dann habe ich mich mehrfach verletzt. Tatsächlich, ähm. Und dann hatte ich einfach keine Lust mehr, weil das irgendwie das hat an meinem Ego kratzte, sich andauernd nicht spielen konnte usw und so fort Und dann habe ich gesagt gut, dann reicht setz.
00:06:07: Sprecher 1 Den Fußball aber nicht ganz aufgeben, weil es halt einfach mein Leben ist und war. Und dann habe ich überlegt was mache ich? Ja, und dann blieb die Option Schiedsrichter oder Trainer und Schiedsrichter. Ich war damals weiß, so ein richtig kleiner. Was heißt klein? Ich war schon immer groß, aber wurde auch damals gehänselt in der Schule und alles, weil ich auf mein Äußeres geachtet habe, weil ich immer schlaksig war.
00:06:32: Sprecher 1 Und hatte dem entsprechend sehr kleinen Selbstwert und konnte mich nicht wirklich artikulieren und meinen Mann stehen. Und deswegen war Schiedsrichter zuerst direkt raus in meinem Kopf, weil ich dachte das schaff ich nicht. Wenn da jetzt 22 wildgewordene Fußballspieler auf nicht einreden, da versinke ich im Boden und sag gar nichts mehr. Ähm, deswegen war zuerst die nächst mögliche Option für mich.
00:06:57: Sprecher 1 Ich mach den Trainerschein. Haben mir dann mein Training der Bambinis angeguckt. Habe dann gemerkt gut, das hat nicht so viel mit Fußball zu tun, wie ich es kenne und habe mich dann doch dagegen entschieden. Ja.
00:07:09: Sprecher 2 Da sprechen wir davon. Dann auch 16, 17.
00:07:12: Sprecher 1 Jahre alt, oder? Ja, genau. Als ich den Schein gemacht hab, bei 17? Genau. Und dann?
00:07:20: Sprecher 2 Ja.
00:07:21: Sprecher 1 Genau. Ich habe mir
00:07:21: Sprecher 1 Habe gemerkt, das hat nicht wirklich was mit Fußball zu tun. In meinen Augen oder zu dem Zeitpunkt. Ja, und dann habe ich lange, lange überlegt, über Monate hinweg. Ähm, aber ich mir das zutraue mit dem Schiri sein und alle haben gesagt Pascal, da ist nix für dich, Du bist bist einfach nicht so, du wirst dich nicht durchsetzen können.
00:07:44: Sprecher 1 Und dann hab ich irgendwann gesagt Gut, ich hab meine bunten Schuhe an Nagel gehangen, also nehme ich mir jetzt Schwarze und zieh das Ding durch. Ja, wenn ich mir jetzt so Fotos angucke von meinen ersten Spielen, von meiner Körpersprache, von meinem Auftreten, könnte ich, könnte ich im Erdboden versinken. Und jetzt bin ich ein anderer Mensch. Also mit den Jahren bin ich gewachsen.
00:08:11: Sprecher 1 Allein was Selbstwert auftreten usw und so fort angeht und bin sehr happy darüber, dass ich diesen Schritt gegangen bin. Und jetzt da stehe und mein Mann stehen kann. Und auch wenn fünf Leute auf mich einreden, dann reden sie auf mich ein,
00:08:27: Sprecher 1 kann ich mit umgehen. Und das wäre damals nicht.
00:08:31: Sprecher 1 Hat nicht funktioniert und ich glaube, das würde heute immer noch nicht funktionieren.
00:08:36: Sprecher 1 hätte ich diesen Scheiß nicht gemacht.
00:08:38: Sprecher 2 Steckt schon sehr, sehr, sehr viel drin. Ich versuche dann mal nach und nach drauf einzugehen. Erst mal vorweg die bunten Schuhe an Nagel gehangen und die schwarzen Schuhe quasi angezogen. Damit meinst du wirklich die Farbe deiner haptischen? Das der mehrfarbigen Treter trägt? Und als seriöser Schiri musst du schwarz oder müssen nicht.
00:09:00: Sprecher 1 Es steht nirgendwo geschrieben, dass ein Schiedsrichter schwarze Treter an haben muss. Sören Sports zum Beispiel hat bunte Adidaspilger dort glaube ich. Er ist aber, glaube ich, auch der einzige Schiedsrichter in der Bundesliga, der bunte Schuhe hat. Ansonsten trägt jeder schwarz. Das ist genauso wie Schiri, Farbe Schwarz bei den Trikots. Das sind alles so ungeschriebene Gesetze. Ähm, ja. Und deswegen ist das so.
00:09:28: Sprecher 2 Auf schwarz gegangen. Und dann die Zeit des Schiris Scheins frage ich mal ganz naiv Wie lange geht das? Wie läuft das ab? Und falls sie gefallen ist ja dann doch auch wie in der Fahrschule. Grundsätzlich macht man Spaß, aber ist auch Pauken.
00:09:43: Sprecher 1 Und ob es korrekt ist skurril. Heutzutage ist es tatsächlich anders. Da geht es, glaube ich, nur noch ein Wochenende. Früher waren es zwei, also ging länger. Ähm, ja, da geht man die kompletten DFB Regularien durch, wonach? Über Laufwege Über. Über Handspiel. Ich liebe das die Handspiel Regelung nicht, aber wundervoll. Jedes Mal aufs Neue.
00:10:17: Sprecher 1 Ja, man geht das komplette Regelheft des DFB durch durch, schaut sich Spielszenen an ähm muss muss dann selbst entscheiden wie geht's weiter usw und so fort und ähm. Am Ende des Theorielehrgangs muss man, muss man ein Test absolvieren, eine Regeltest. Da sind dann Fragen wie. Weil sie nicht sind keine. Na manchmal sind ja nur Fragen dabei, aber ansonsten sind es Fragen, wo man ausführlich darauf antworten muss.
00:10:50: Sprecher 1 Weiß ich nicht. Der Spieler wirft den Einwurf ins eigene Tor. Wie? Wie geht das Spiel weiter? Indirekter Freistoß? Nein.
00:11:01: Sprecher 1 Wenn der. Wenn, sagen wir, Heinz wirft den Ball jetzt ins eigene Tor, wie geht es dann weiter?
00:11:07: Sprecher 2 Es ist auf jeden Fall kein Tor, weil es ja indirekt ausgeführte Standardsituationen ist.
00:11:12: Sprecher 1 Ja, ja. Und aus einem Vorteil darf kein Nachteil entstehen.
00:11:16: Sprecher 2 Aha, okay, aber was dann passiert? Ich hätte jetzt auch den direkten Freistoß getippt.
00:11:24: Sprecher 1 Nein, es geht tatsächlich mit Eckball weiter.
00:11:26: Sprecher 2 Stimmt.
00:11:30: Sprecher 1 Genau. Und das muss man dann halt aufschreiben, oder? Hatten wir im DFB Pokal. Ähm, beim St. Beim Strafstoß läuft der Schütze an, trifft den Ball doppelt, verwandelt den Ball, Wie geht's weiter? Und man muss halt auch aufschreiben Heutzutage nicht mehr. Aber damals Pfiff. Also jeden Pfiff musste man aufschreiben, jeden Pflichtpfiff. Ähm, dann Spiel. Fortsetzung. Ähm, also indirekter direkter Freistoß, Strafstoß oder Anstoß Tor, Anstoß.
00:12:03: Sprecher 1 Ähm, dann persönliche Strafen, muss man hinzufügen. Genau.
00:12:11: Sprecher 2 Also erst mal ein ordentlicher Regelkatalog.
00:12:14: Sprecher 1 Korrekt.
00:12:14: Sprecher 2 Man da lernen muss, wie oft auch heute noch, musst du noch mal nachschauen. Nach Pauken, vielleicht sogar durchgängig.
00:12:24: Sprecher 1 Also die Regeln ändern sich ja andauernd. Schauen wir uns die Regel an, die ist ja. Ja. Ja, ja.
00:12:36: Sprecher 2 Wir haben alle.
00:12:37: Sprecher 1 Das ist korrekt. Da hat die Fifa ja dann nach einem halben Jahr eingeräumt, das war ein Fehler. Ähm, ja, Da können wir uns auch nichts von kaufen. Aber, äh. Ja, es. Jedes Jahr muss man Regeltests machen, wenn man weiter aufsteigen möchte oder die Klasse halten möchte. Ähm, genauso wie man den Fitnesstest bestehen muss, den man auch beim. Wenn man den Schein macht, macht man denn auch einmal ein FIFA Test, also ein Intervall Test ähm Sprints.
00:13:12: Sprecher 1 Und äh.
00:13:14: Sprecher 1 Ei.
00:13:17: Sprecher 2 Willst du noch mal kandidieren? Als Schiedsrichter?
00:13:20: Sprecher 1 Nee, nee, jetzt nicht mehr. Äh.
00:13:23: Sprecher 1 Oder? Es sind nur die. Sind es nur die zwei? Ja, doch. Ja, Ich habe jetzt. Vor kurzem habe ich den Test wieder gemacht. Da haben wir erst Sprints gemacht, dann den Regeltest und dann den Intervall. Lauf. Also es sind nur die zwei Sachen der Regel.
00:13:40: Sprecher 2 Test ist das.
00:13:42: Sprecher 1 Genau, genau ich. Ich glaube auch.
00:13:44: Sprecher 2 Okay, und dann hast du deinen Selbstwert gesteigert durch das Schiedsrichterdasein ist das, wenn du sagst, du siehst die Körpersprache von damals und merkst jetzt ja, dass du ein anderes Auftreten hast. Gibt es da Schlüsselmomente, die dir einfallen, wo das und das passiert ist?
00:14:09: Sprecher 1 Na, ich glaube, das ist ein schleichender Prozess gewesen. Also das kam von Spiel zu Spiel und mein Selbstwert und meine Körpersprache genauso wie die Kommunikation hat sich über die Jahre verbessert und nicht von jetzt auf gleich durch eine Situation, sondern über ganz, ganz, ganz, ganz viele Spiele, die ich geleitet habe, wo ich auch Fehler gemacht habe. Das gehört dazu.
00:14:30: Sprecher 1 Genauso wie jeder Spieler Fehler macht. Ähm, am Anfang konnte ich nicht dazu stehen, zum Beispiel, dass ich Fehler gemacht hab. Jetzt habe ich letztens hier in Köln In der Bundesliga, in der auch Hector spielt, habe ich ein Spiel gepfiffen. War aus meiner Sicht ein klarer Elfmeter. Mein Assistent hat mir aber direkt aufs Ohr gesagt Du, Pascal, warte mal, bitte.
00:14:52: Sprecher 1 Und dann bin ich rausgegangen, habe mit meinem Assistenten gesprochen und hab den Elfmeter doch nicht gegeben. Also hab meine Entscheidung zurückgenommen und die Spieler waren alle perplex, dass ein Schiedsrichter seine Entscheidung ohne den Videobeweis zurücknimmt. Aber ich finde, das gehört dazu. Also wir machen wir Schiedsrichter machen Fehler, genauso wie die Spieler und daran wächst man und daran bin auch ich gewachsen.
00:15:17: Sprecher 1 Auch an positiver und konstruktiver Kritik an. An Kommunikation auf dem Platz, ähm, die sehr, sehr wichtig ist, wie ich finde, auf Augenhöhe ganz, ganz wichtig ist und nicht von oben herab. Da gibt es Kollegen, die gehen mit den Spielern anders um. Manchmal weiß ich auch auf Granit, wenn ich auf dem Platz bin. Und Jung sagt zu einem Spieler, weil es einfach so drin ist, hatte ich letztens einen Spieler, der sich dann beschwert hat, dass ich respektlos mit ihm kommuniziere.
00:15:55: Sprecher 1 Nachdem ich ihm dann erklärt habe, wieso, weshalb, warum war alles wieder tutti. Aber wie gesagt, das kam alles mit der Zeit und ich glaube, dass der Schiri ist ein ganz, ganz vielen jungen Menschen da draußen helfen könnte, selbstbewusst zu werden Bzw selbstbewusster und. Ja wie gesagt, ein schleichender Prozess und nicht von jetzt auf gleich.
00:16:21: Sprecher 2 Die erste Frage, die mir da kommt ist das dann auch so ein bisschen Face jetzt also hast du irgendwann den Prozess, dass du sagst, ich mache jetzt hier auf selbstbewusst und dann wird das wirklich irgendwann erst der Fall.
00:16:36: Sprecher 1 Anfangs musst du, musst du so tun, als wäre es so selbstbewusst. Wenn du, wenn du auf den Platz gehst, bei deinem ersten Herrenspiel in der Kreisklasse oder so und so da lang läufst und die Pfeife tätig ist, als wär das, weil sie nicht und nur so machst anstatt ordentlich. Der Pfiff. Der erste Pfiff ist immer der wichtigste, finde ich.
00:16:58: Sprecher 1 Um so lauter und so kräftiger. Der ist, merkt man auch bei den Spielern dann. Die checken das so Ähm.
00:17:08: Sprecher 2 Und total interessant. Hab ich ehrlich gesagt noch nie drüber nachgedacht, dass natürlich das auch eine Wirkung hat, wie diese eine tun ja.
00:17:17: Sprecher 1 Dass wenn du da ganz schlabberig rein pustet, guckt dich jeder an und denkt sich Hä? Also man muss diese Pfiffe wirklich variieren, je nach Vergehen zum Beispiel. Also ich pfeife jetzt nicht so stark in meine Pfeife, wenn ich, wenn ich ein einfaches 0815 Faul.
00:17:37: Sprecher 1 An der Mittellinie habe. Wenn ich da eine Notbremse habe, dann klingeln bei allen die Ohren, so dass man muss das hören. Also, und der Anpfiff ist bei mir immer der Moment, wo ich so richtig alles da rein puste, was geht, bis meine Lunge sagt Stopp! Weil es einfach eine Aussenwirkung hat. Genauso wie Brust raus usw und so fort.
00:18:02: Sprecher 1 Aber die ersten Spiele. Um auf deine Frage noch mal zurückzukommen Die ersten Spiele, die sind sind gespielt. Du hast nicht von jetzt auf gleich diese selbstbewusst sein, vor allem, weil du nicht sicher mit den Regeln bis zu 100 %. Klar, du hast sie alle gelernt, aber du kannst sie nicht von jetzt auf gleich alle abrufen. So du. Du funktionierst wie ein Roboter.
00:18:21: Sprecher 1 Und es gibt jetzt noch Situationen, da denke ich mir so Scheiße, wie hieß die Spiel Fortsetzung jetzt so also ich hab heute auch noch Momente wo ich so tue, als wäre ich selbstbewusst. Wenn da acht Leute auf mich zukommen, dann ziehe ich die Karten heutzutage durch die tolle Kapitänsregel. Aber ja, ich liebe es. Ich liebe es auch wirklich.
00:18:48: Sprecher 1 Aber die Situation wird man, wird man immer haben. Und ich gehe davon aus, dass auch ein Felix Zweier oder ein Siebert, Dr. Felix Broich durch den bin ich übrigens Schiedsrichter geworden. Das war mein, weil mein Vorbild auch die hatten in der vor allem in der Bundesliga, wenn da so viele zugucken, glaube ich, haben die, haben die auch manchmal auf gut Deutsch Eier flattern so, das gehört dazu.
00:19:16: Sprecher 2 Nicht nur die Menge an Zuschauern, sondern da haben ja die Entscheidungen sehr, sehr große Relevanz. Über viele Jobs.
00:19:23: Sprecher 1 Korreliert.
00:19:24: Sprecher 2 Wahnsinnig viel Geld.
00:19:25: Sprecher 1 Ja.
00:19:25: Sprecher 2 Das ist wirklich bemerkenswert, was da geleistet wird.
00:19:31: Sprecher 1 Ich finde es auch immer ganz witzig, wenn Leute fragen So, ja, trainierst du dafür, dass du Schiedsrichter bist? Da denke ich mir immer so klar, was denkst du so? Ich? Ich laufe mitunter mehr als jeder Spieler auf dem Feld. Ich bin genauso Leistungssportler wie die Spieler. Aber das wird halt nie gesehen, dass wir Schiedsrichter genauso Leistungssportler sind wie wie jeder Fußballer auf dem Platz machen.
00:19:57: Sprecher 2 Eigentlich Profi Niveau, wenn du es beantworten kannst. Linienrichter und Schiedsrichter Das gleiche an Vorbereitung, an Regelkunde, an Ganz banal gesagt läuft es.
00:20:12: Sprecher 1 Es gibt so viel Ich will jetzt nichts Falsches sagen. Es. Es gibt jedes Jahr das Schiri Camp, da fliegen die nach Portugal. Ähm, ich kann dir nicht genau sagen, ob die Assistenten auch dabei sind, weil es gibt noch mal so einen extra Assistenten. Wie nennt man das Pol genau? Äh, die dann auch separat vorgestellt werden. Die Aufsteiger der Assistenten.
00:20:43: Sprecher 1 Ähm, er ist noch mal was anderes, aber die müssen genauso den FIFA Test laufen wie ich. Wie wie ein Dennis Aitken oder sonst wer.
00:20:53: Sprecher 2 Gibt es aus deiner bisherigen Schiedsrichterkarriere einen Moment, wo du heute noch so ein Schreimoment hast, wo du denkst Oh Gott, oh Gott, was habe ich? Also eine grobe Fehlentscheidung, die dir in dem Moment schon direkt bewusst war oder so was.
00:21:08: Sprecher 1 Also in dem Moment, wo ich die Situation bewertet habe, war sie mir nicht bewusst. Also sonst würde ich nicht pfeifen. Im Nachhinein ist ja das Dinges jeden Fehler den ich mache, wo ich im Nachhinein weiß okay, das war ein Fehler, der begleitet mich ellenlange. Ich liege abends dann noch im Bett und Fakt nicht wirklich über mich ab, weil es im Nachhinein immer irgendwie so ach klar, warum habe ich das so gesehen oder so gesehen?
00:21:39: Sprecher 1 Es gibt tatsächlich eine Situation, das war eine Notbremse, eine klare Notbremse. Ähm, da hatte ich noch keine Assistenten und es war offensichtlich eine Notbremse. Da hätte keiner mehr eingreifen können. Gar nichts. Ähm, und es wäre Rot und Strafstoß gewesen, weil der Stürmer auf der Linie zu Fall kam und da habe ich gar nicht gepfiffen, dass Das war ein Fehler.
00:22:07: Sprecher 1 Der DFB packt mich heute noch ab. Ähm, und bei einem Pokalspiel, ähm kurz vor Ende hat die Gastmannschaft das vermeintliche zwei zwei geschossen und vorher kommt es im Sechzehner zu einem Pressschlag und der Stürmer schreit, schreit das ganze Dorf zusammen und es war mir einfach too much. Und mein mein Assistent hat auch gesagt, da war nix, da war nix.
00:22:37: Sprecher 1 Ja, und dann habe ich in dem Moment, wo der Ball die Linie überquert hat, zum zwei zwei habe ich gepfiffen und mich für Schwalbe entschieden. Dabei kann man, kann man da keine Schwalbe geben, weil es den Kontakt gab. Den gibt man nur, wenn es wenn es keinen Kontakt gab ja waren waren scheiße. Fehler von mir hat den Einzug ins ich glaub Halb oder Viertelfinale gekostet im Endeffekt.
00:23:08: Sprecher 1 Es hat aus Eimern geregnet und wir alle hatten keine Lust mehr auf eine. Der Beobachter sah es auch oben und nach dem Spiel kam herein und sagte Pascal, das war der größte Fehler deines Lebens. Ja, ich habe es gemerkt. Und dann hat er gesagt Aber eine Verlängerung brauchten wir jetzt nicht. Ja, im Endeffekt war es trotzdem kacke, vor allem, weil ein Beobachter da war.
00:23:37: Sprecher 1 Ähm, ja. Aber wie gesagt, wir. Wir machen auch Fehler. Aber ich bin so ein kleiner Perfektionist bei so was. Ich frag mich dann wirklich ziemlich drüber ab.
00:23:47: Sprecher 2 Aber dann mal im Ernst Fußballer gesprochen macht man ja immer ein Fehler. Das heißt, du machst auch immer einen Fehler, kannst ja nicht schlafen.
00:23:57: Sprecher 1 Ja, wenn es so extreme Fehler sind. Also wenn ich jetzt ein taktisches Foul nicht pfeife, okay. Ja gut, dann haben wir ein taktisches Faul weniger, was ich habe und eine zwingende gelbe Karte weniger. Zieht mein Karten schnitt vielleicht dann auch ein bisschen runter? Wäre vielleicht ganz gut, aber so, so große Dinger, die, die ärgern mich und die ärgern mich auch richtig wie einen nicht gegebenen Strafstoß oder eine Platzverweis.
00:24:24: Sprecher 1 Oder wenn wenn eine Bank extrem eskaliert und mich beleidigt hat und ich das zuerst nicht mitbekommen habe von meinem Assistenten, dann per Funk gesagt bekomme Du, die haben dich eben beleidigt. Zwei Minuten später, dann kann ich nichts mehr machen. So, so Dinger, die ärgern mich dann aber so Kleinigkeiten.
00:24:42: Sprecher 2 Aber dann sag mal, nimm jetzt diese Situation. Ich weiß, ob es so war, aber du vereitelt in der in einem hitzigen Duell in der letzten Minute einen Ausgleich oder Siegtreffer, also eine, wo richtig viel Emotion und steckt. Und dann stürmen im Zweifel vielleicht zehn Mann auf dich zu und und hacken auf dich ein.
00:25:02: Sprecher 2 und und vielleicht sogar auch noch was von draußen usw.
00:25:04: Sprecher 2 Was macht das jetzt erst mal mit dir als Schiedsrichter in dem Moment, wenn da. Männer auf dich zu rennen und dir erst mal was an Kopf schmeißen.
00:25:14: Sprecher 1 Also erst mal muss ich sagen dieses dieses diese Emotionen, auch wenn die überkochen, die motivieren mich. Ich finde es richtig geil, muss ich wirklich sagen. Wenn es wirklich ein hartes Spiel ist, wo viel gebrüllt wird, aber alles noch noch in Maßen. Wenn es dann zum Massen wird, äh ja, dann habe ich immer noch die persönlichen Strafen. Damit gehe ich dann damit um.
00:25:40: Sprecher 1 Aber.
00:25:43: Sprecher 1 Ist kein schöner Moment. Also als Schiedsrichter, wenn du. Weißt du, wenn du in diesem Moment dann nach dem Pfiff auch weiß, dass es falsch war, ähm, ist das nicht schön? Und dann guckst du. Also so ist es bei mir. Dann gucke ich häufiger auf die uhr und denk mir, so ist es jetzt hier gleich vorbei, weil man denkt okay, jetzt ist wie so ein roter Faden, der sich jetzt durchzieht, weil man sich nicht mehr zu 100 % wohlfühlt, weil man weiß, man hat Scheiße gebaut.
00:26:13: Sprecher 1 So, es war halt einfach falsch. Und der Mannschaft bringt es jetzt auch nichts, wenn ich sage ja, war ein Fehler von mir. So ja, schön, toll, dass du das einsiehst. Aber passiert ist passiert. In dem Moment ist es kacke, auch wenn da zehn Leute auf einen zukommen. Ähm. Wie ich damit umgehe, weiß ich. Wenn es too much wird, wird es unterbrochen oder abgebrochen.
00:26:41: Sprecher 1 Und ich habe die persönlichen Strafen. Aber.
00:26:48: Sprecher 1 Dann will ich eigentlich nur noch in die Kabine und nach Hause. Ist es.
00:26:56: Sprecher 1 Nicht. Nicht, weil ich mit meinem Fehler nicht klar komme, sondern ja, doch schon. Weil. Weil ich weiß, dass ich da gerade was verbaut habe. Und das, weil ich vielleicht in diesem Moment eine andere Wahrnehmung hatte. Keine freie Sicht, weil Spieler in meinem Sichtfeld standen. Ähm.
00:27:17: Sprecher 1 Ist kacke.
00:27:20: Sprecher 2 Vielleicht zu vergleichen. Du bist Sportler, Fußballer, Sportler. Und wenn der in der 90. Minute den Querpass Mittelstürmer vom Gegner spielt, dann gehe ich davon aus, wenn derjenige oder diejenige oben erst mal nur nach Hause und deine Ruhe haben.
00:27:39: Sprecher 1 Ja, damit würde ich das auch vergleichen.
00:27:43: Sprecher 2 Dann erzähl uns doch mal zum Ersten FC Köln. Du hast schon gesagt, dass du keine andere Wahl hattest. Vielleicht auch für die, die nicht per Video dabei sind. Du hast ja auch im Unterarm.
00:27:56: Sprecher 1 Jetzt.
00:27:57: Sprecher 2 Was, aber sehr.
00:27:59: Sprecher 1 Den FC so ja springend aus einer Mauer mit elf langen und dem Gründungsdatum. Ähm, das habe ich mir tatsächlich als allererstes Tattoo stechen lassen. Mit 18, ähm, ich glaube, das war so ein maskulin Ding. Äh, ich glaube, ich würde es mir heutzutage immer noch so stechen lassen, aber nicht dahin, weil er als Schiedsrichter offen Tattoo von einer Mannschaft zu tragen ist immer ein bisschen schwierig.
00:28:28: Sprecher 1 Hatte ja auch schon Probleme mit tatsächlich? Ja, ich hab mal Schalke gepfiffen, da wurde ich dann von von Spielern bis zur Kabine verfolgt und Hurensohn genannt usw und so fort und bedrängt, oder? In der Düsseldorfer Altstadt wurde ich auch schon bedrängt. Deshalb oder von Union Berlin Fans wurde ich in einem Zug schon mal ordentlich verprügelt. Der.
00:28:59: Sprecher 1 würde ich mir immer wieder stechen lassen.
00:29:01: Sprecher 1 Aber nicht dahin. So und ja, der FC. Es gibt ein Foto von mir, als ich das allererste Mal im Stadion war. Mit so fetten Dingern. Ja, genau. Und ja. Und dann bin ich da reingewachsen. Und jetzt bin ich so oft ich kann, im Stadion oder auch auswärts dabei.
00:29:22: Sprecher 2 Und wenn du dich selber.
00:29:25: Sprecher 1 Genau, genau. Aber wenn ich unbedingt zu einem Spiel will. Das Gute ist, wir Schiedsrichter haben eine DFB Net App, so heißt das. Da kriegen wir die Ansetzung drüber und da können wir uns dann sperren. Jetzt zum Beispiel der Saisonabschluss, da habe ich mich auch ganz schnell gesperrt. Da hatte ich aber. Ja, da hatte ich aber schon eine Ansetzung.
00:29:48: Sprecher 1 Da musste ich dann im Ansatz das Schreiben, dass ich da nicht kann. Ja, also so oft es geht, ich bin da und äh, ja, leide und und freue mich genauso mit dem FC. Und ich weiß nicht, wie oft ich schon geheult habe, also dass ja es korrekt. Ja.
00:30:15: Sprecher 2 Jetzt gehe ich doch noch mal zurück zum Schiedsrichterwesen, weil du gerade von Beleidigung gesprochen hast. Wie ist deine Beobachtung? Ist das mehr geworden an? Ja, eigentlich zusammengefasst des Respekts gegenüber dem Schiedsrichter. Kannst du irgendein Entwicklung zu beobachten? Ist es vielleicht sogar rückläufig geworden, weil du ein gutes Auftreten hast?
00:30:39: Sprecher 1 Ich finde den Umgang mit Schiedsrichtern generell sehr problematisch, vor allem in den unteren Ligen. Wenn wir jetzt über die Kreisliga sprechen, da möchte ich nicht alleine auf dem Platz stehen, bin ich ehrlich. Ähm, wenn wir jetzt in die Bundesliga gucken, ähm, und Felix Zweier, der bis heute Morddrohungen bekommt usw und so fort. Das sind halt Dinger, die die überhaupt nicht funktionieren.
00:31:08: Sprecher 1 Ich glaube, dass es kommt immer so wellenartig, ähm. Ich gehe nicht davon aus, dass wir irgendwann an dem Point sind, wo, wo wir Schiedsrichter machen können, was wir wollen und wir werden nicht mehr beleidigt. Ja, die Emotionen kochen da halt einfach über und es gehört zum Fußball dazu. Nur nicht in diesem Ausmaß. Also klar, wenn ich als Fan in der Südstadt der und der Schiri da irgendein Humbug pfeift, stehe ich da auch und brülle.
00:31:43: Sprecher 1 Das sind die Emotionen und das ist in Ordnung. Aber.
00:31:49: Sprecher 1 Wenn 13-jähriger in Kreisliga seine 14 15-jährige ein Kreisliga Spiel pfeift und dann Elfmeter nicht gibt oder einen Platzverweis ausgibt und dem wird die rote Karte aus der Hand geschlagen oder äh, der wird bedroht. Ähm, vor der Schiri Kabine wird auf den gewartet und so, das sind alles Geschichten, die höre ich andauernd und das ist leider auch aktuell noch so, ähm, es gab ja jetzt vom DFB das Ja des Schiedsrichters und wurde super angenommen.
00:32:21: Sprecher 1 Und wir haben ganz, ganz viele neue Schiedsrichter generieren können. Ähm, aber die Gewalt und der fehlende Respekt, der ist da und da müssen wir gegen gegen angehen, da muss vielleicht müssen auch höhere Verbände Verbände mal irgendwie gucken. Aber der DFB hat das ja jetzt gemacht mit dem Ja des Schiedsrichters.
00:32:45: Sprecher 2 Ähm, was ich auch beobachte, wenn ich ja, dass diese Schiri Camps ja immer öfter benutzt werden, um auch so eine Transparenz zu schaffen. Was ist eigentlich erst mal die Aufgabe eines Schiedsrichters, gerade eben für mich? Im Moment stimmt der Umgang mit der Pfeife ist sicherlich aber auch der Dialog mit den Spielern und Bewegungen. Die richtige Position. Dass du freie Blickrichtung hast, dass da alle von draußen drauf aber wirklich wie es ist als Schiedsrichter, wissen die allerwenigsten wahrscheinlich nicht.
00:33:20: Sprecher 1 Das sollten die alle mal machen. Den sollte man mal so einen Kreis Kreisliga. Spielen dem noch, weil sie nicht der Ab oder Aufstieg im Raum steht. Sollte man den mal geben und dann sollen die sich das mal aus eigener Erfahrung antun.
00:33:39: Sprecher 2 Gab es denn schon mal ein Punkt, wo du wo du gesagt das ich ich hör auf mit dem Scheiß ich.
00:33:47: Sprecher 1 Tatsächlich.
00:33:48: Sprecher 2 Jetzt?
00:33:49: Sprecher 1 Nein, nicht wegen der Dankbarkeit. Ich bin aktuell tatsächlich so ein bisschen am überlegen. Ähm, weil ich umgezogen bin und der Landesverband. Ich will dem nichts unterstellen oder so oder dem Kreis in dem ich jetzt pfeife. Aber ich habe das Gefühl, dass ich da nachdem rauskam, dass ich in der Öffentlichkeit stehe und wofür ich einstehe usw und so fort.
00:34:16: Sprecher 1 Nahm die Unterstützung und die Förderung zunehmend ab und ich bin nicht der einzige, der das so wahrnimmt, sondern auch andere Schiri Kollegen sagen Pascal, das wirkt komisch und es gab jetzt in letzter Zeit häufiger der Moment, wo ich dachte okay, ich verkaufe mein Equipment und ich lass den Kack jetzt ähm, weil ich keine Lust habe, so so behandelt zu werden.
00:34:50: Sprecher 1 Ähm, aber aufgrund von Beleidigungen. Ich wurde einmal angerrotzt auf dem Spielfeld, da wurde das Spiel abgebrochen. Aber das war auch kein Grund für mich, das aufzugeben, weil es halt einfach mein meine Leidenschaft ist und weil ich dafür lebe. So, wenn ich eine Ansetzung bekomme, freue ich mich wie ein kleines Kind an Weihnachten. Ja, und das ist aktuell so der Point, dass ich da am überlegen bin.
00:35:18: Sprecher 1 Aber ich gehe nicht davon aus, dass ich diesen Schritt gehen werde. Aber diese Überlegungen sind da, weil es einfach weh tut, wenn wenn man mehrfach gesagt bekommt Ja, wir kommen dich beobachten und du steigst auf und dann passiert nichts, noch nicht. Meine Beobachtung. Und man fragt dann wieso, weshalb, warum? Und dann bekommt man keine Antwort.
00:35:45: Sprecher 2 Weil es gerade so schön angerissen hast Was? Wofür stehst du ein? Man kann die auf jeden Fall auch bei Instagram folgen. Content Creator Was? Was sind die Werte zu vermitteln möchtest. Was ist vielleicht das, was dein Verband ein Dorn im Auge ist?
00:36:03: Sprecher 1 Seit meinem Outing 2022 stehe ich ein
00:36:06: Sprecher 1 für.
00:36:07: Sprecher 1 Gegen Homophobie, für für Toleranz und Akzeptanz, für Diversität im Fußball. Ähm. Und bin nicht wirklich stumm und leise, sondern mache auch meine Klappe auf, wenn mir was nicht passt und das auch öffentlich. Und das passt vielen nicht. Und ich glaube, das ist das Problem. Und es geht nicht nur um Homophobie, es geht auch um generell Diversität, auch um Frauenfeindlichkeit, um die FIFA.
00:36:39: Sprecher 1 Das sind so Dinge, mit denen ich mich beschäftige und wofür ich einstehen.
00:36:44: Sprecher 2 Dein Outing Ich habe extra nicht konkret nachgefragt, sondern wollte ganz naiv fragen. Das einzige, was ich so mitbekommen habe, ist, dass es nicht so richtig freiwillig deinerseits war. Kann man das so zusammenfassen?
00:36:58: Sprecher 1 Das ist korrekt. Ja, ich habe damals einen CSD organisiert und da. Habe ich mir nichts bei gedacht und dachte mir okay, das ist kein großes Thema, wenn da jetzt ein Schiedsrichter irgendwie sich dran beteiligt. Und dann hatte ich ein Pressetermin als Organisator und dann hat mich der Journalist so ziemlich in eine Ecke gedrängt mit tausenden Fragen. Ja, und dann hatte ich irgendwann die Schnauze voll auf gut Deutsch und hab dann gesagt Jo, ich mach das, weil ich bisexuell bin.
00:37:31: Sprecher 1 Und der Journalist hat das dann mit einem Grinsen im Gesicht natürlich direkt notiert und zwei Tage später war es dann in der Zeitung und somit fing alles an.
00:37:43: Sprecher 2 Und vorher hattest du noch mit niemandem darüber geredet, Nur mit dem engsten Kreis.
00:37:47: Sprecher 1 Genau. Nur mit dem engsten Kreis meiner selbst. Teile meiner Familie wussten es zu dem Zeitpunkt noch nicht. Die waren auch ein bisschen zickig. Dann, dass sie es aus der Zeitung erfahren haben und nicht von mir. Ja, vorher war ich sehr der. Ich habe auch immer gesagt, das hat nichts mit Fußball zu tun. Das sagt man ja heute immer noch gerne.
00:38:09: Sprecher 1 Aber doch hat es. Also es. Warum darf ein heterosexueller. Fotos mit seiner Frau oder Freundin posten oder sie mit zu einem Spiel nehmen und auf dem Platz küssen? Aber ein Mann nicht, weil es nicht. Passt nicht so, Warum muss man das offen ausleben? Sagt man doch, oder? Warum musst du dich überhaupt outen? So, ich mach das nicht, weil ich irgendwie Fame dadurch werden will oder habe es nicht gemacht.
00:38:42: Sprecher 1 Deswegen.
00:38:46: Sprecher 1 Das war eine Kurzschlussreaktion, war nicht, war nicht geplant. Aber jetzt bin ich sehr, sehr happy, dass ich das gemacht habe und jetzt hier sitze oder andere Interviews gebe und für für queere Menschen ein Sprachrohr sein kann. Vor allem im Sport.
00:39:08: Sprecher 2 Wie hast du die Nacht danach geschlafen.
00:39:11: Sprecher 1 Oder gar nicht? Ja, das Problem war, dass ich den Artikel auch freigeben sollte und die Nacht danach, also die Nacht. Die folgende Nacht auf dieses Interview war ganz, ganz schlimm. Ich glaube, da habe ich eine halbe Stunde Stunde gepennt. Ähm, bin ich hatte Angst. Ich hatte richtig Angst. Nicht nur, nicht nur wegen dem Fußball, sondern auch die Leute, die ich kannte, die das noch nicht wussten und die das aus der Zeitung dann erfahren werden.
00:39:47: Sprecher 1 Ähm, ja. Und weil ich. Der Artikel kam mittwochs raus und sonntags habe ich ein Kreisoberliga Derby gepfiffen.
00:40:02: Sprecher 2 Und lass uns über das Derby. Auf jeden Fall.
00:40:05: Sprecher 1 Ja, okay, okay.
00:40:07: Sprecher 2 Ja, ja, vielleicht wenn ich da rein erzählen möchtest. Wann ging denn bei dir so? Wann ging die ersten Gedanken oder die ersten Gefühle? Muss man ja fast sagen durch dich, Wenn du sagst, 2022 war das Outing. Ab wann hast du denn gemerkt, dass du nicht nur wie. Wie ist die Gesellschaft soweit vorzugeben, vorgeben zu müssen nur auf Frauen stehst, sondern dass du da ein bisschen offener bist?
00:40:32: Sprecher 1 Tatsächlich erst so mit 17, also relativ spät. Ich war auch in einer ganz, ganz langen Beziehung mit meiner Frau zu dem Zeitpunkt und hab das bei der Arbeit in der Gastronomie gemerkt, so mit 17, 18, ja, mit 18, mit 18, weil ich auf einmal Männern auch einen kurzen ausgegeben habe. Und das war so, äh. Warum machst du das so, als wäre es was ganz normal, Weil da auch irgendwie immer so ein Grinsen im Hinterkopf war und so.
00:41:07: Sprecher 1 Ja und habe den Typen dann auch hinterher geguckt und das war so Hä? Was? Was geht hier ab? Ja, und da, da fing das an, also relativ spät, wenn man das mit anderen vergleicht und.
00:41:24: Sprecher 2 Hast du das für dich direkt anfangs noch dieses Grinsen umarmt oder war das noch lange so? Also denkt man sich das selber Ja.
00:41:31: Sprecher 1 Ja. Man okay, das ist jetzt das den hast du sympathisch gefunden oder so?
00:41:39: Sprecher 1 Für mich war zuerst gar nicht der der Gedankengang okay, ich könnt finden die Person auch sexuell anziehend. Also heterosexuelle Männer sagen auch jetzt der sieht gut aus, so attraktiver Mann. So und so hab ich das. Ja, Ja.
00:42:00: Sprecher 1 Ja, korrekt. Ja. Und das hat schon, bis ich es akzeptiert habe, so richtig akzeptiert.
00:42:15: Sprecher 1 Mind. 20, 21, Wo ich dann gesagt habe, okay, ist so und damit muss ich jetzt leben.
00:42:25: Sprecher 2 Aber dann kommen ja auch noch mal, wenn wir jetzt die Zahl 20 nehmen, sind sie ja immer noch zwei Jahre in den Du für oder noch länger. Vier Jahre, in denen du das ja den allerwenigsten erzählt hast.
00:42:39: Sprecher 1 Ja, kam erst im Jahr meines Outings habe ich es der ersten Person gesagt. Falls. Weil ich hatte Angst. Nicht nur, nicht nur Angst, ich hätte Panik. Tatsächlich. Als ich dann Single war, habe ich dann meine ersten Erfahrungen gemacht und alles auch maximal undercover und soll bloß keiner mitbekommen. Und es war so ein Versteckspiel mit mir selbst. Und obwohl ich es akzeptiert hatte, für mich.
00:43:13: Sprecher 1 Vielleicht habe ich es zu dem Zeitpunkt immer noch nicht zu 100 % akzeptiert. Aber so für mich. Ich habe mir vorgegaukelt, ich hätte es akzeptiert, weiß, was ich meine. Dieser Point, wo ich sage okay, ich stehe da jetzt komplett zu war das Jahr, in dem ich mich geoutet habe. Äh, ähm, aber.
00:43:41: Sprecher 1 Ich kann dir nicht sagen, warum ich das nicht direkt öffentlich gemacht habe, also nicht direkt irgendwem erzählt hab.
00:43:49: Sprecher 1 Vielleicht weil ich auch blöde Erfahrungen als Kind gemacht hab, in der in der Dusche, beim Fußball. Und das einfach so ein Ding im Kopf war, dass das nicht vereinbar ist.
00:44:06: Sprecher 2 Was macht das aber dann mit dir, wenn du 14 Jahre lang nicht nur einen Teil, sondern einen sehr großen Teil deiner Persönlichkeit verstecken musst? Ich kann mir eins und eins zusammenzählen, dass du ja verstellen musst und und ein Stück weit gar nicht. Gar nicht leistungsfähig bis in allen Richtungen, weil weil du immer eine Person Person mit Charaktereigenschaft von dir abkapseln musst.
00:44:35: Sprecher 1 Ich würde sagen ja doch schon. Ich würde sagen, dass ich in diesen vier Jahren schon ziemlich depressiv war, ähm dem Alkohol verfallen bin, sehr sehr viel Alkohol getrunken habe zu der Zeit ähm.
00:44:55: Sprecher 1 Schlafprobleme hatte und nie wirklich zur Ruhe kam. Also es. Ich glaube, in diesen in dieser Zeit gab es gab es keinen Tag, wo ich, wo ich nicht aufpassen musste, was ich tue oder wie ich denke, ähm, auch auf dem Platz. Ich habe immer darauf geachtet, wie ich laufe, wie ich wie ich die Pfeife tätige, wie ich ne Karte zeige.
00:45:21: Sprecher 1 Ähm und habe auch homophobe Witze gemacht, um von mir abzulenken. Ähm, alles sehr, sehr toxisch und nicht gut. Ähm. Ich habe zu der Zeit dann auch Antidepressiva genommen. War war in Therapie, aber selbst in der Therapie konnte ich das nicht ansprechen. Ähm, erst ganz ganz spät nach ich glaube zwei Jahren. Und dann habe ich gemerkt, dass das so langsam es baut ab und wird besser.
00:45:57: Sprecher 1 Weil es war ein riesen Stein, der mir vom Herzen gefallen ist. Als ich es dann der Therapeutin gesagt hab. Ich glaube es war ja, ähm. Und dann ging alles seinen Weg. Aber es war. Bis zu diesem Point des Interviews war es immer wieder scheiße. Ich habe Spieler abgesagt, weil es mir nicht gut ging. Nicht, weil ich nicht fit genug war, sondern weil ich im Kopf nicht fit war.
00:46:28: Sprecher 1 Ähm, und? Nach dem Outing war.
00:46:39: Sprecher 1 Ich würde schon sagen, das Schönste Gefühl, was ich bisher hatte, privat.
00:46:50: Sprecher 2 Dann vermute ich aber das so. Dein Umfeld hat offensichtlich gemerkt, dass es dir nicht so gut geht, dass du durch irgendeine schwere Phase gehst. Aber der Grund war nie da, bei dir nicht so richtig und der Rest wusste auch nicht so.
00:47:08: Sprecher 1 Viele Freunde haben immer wieder gesagt, vor allem nach dem Outing, so Pascal. Ich habe gemerkt, dass da irgendwas war. Ähm, aber das hätte ich niemals gedacht. So, das zeigt A zeigt erstens also das war das, was in meinem Kopf abging, So cool, ich hab das ja richtig gut gespielt, Ich hab das ja richtig gut gemacht. Aber andererseits umso trauriger, so.
00:47:36: Sprecher 2 Mal ganz ehrlich, was ich mir denke, wie banal dieses dass man es sich vier Jahre lang das Leben zur Hölle macht wegen einer sexuellen Orientierung. Und das geht auf gar keinen Fall in deine Richtung, sondern eher in Richtung na ja, es ist wow, aber es ist ja. Es ist ja schade, dass du sicherlich kein Einzelfall bist, sondern vielen, die vielleicht eine sexuelle Orientierung haben, die nicht hetero ist, denen es genauso geht oder vielleicht sogar andere Themen.
00:48:09: Sprecher 2 Was? Was kannst du Menschen mitgeben, die vielleicht gerade durch so eine Phase gehen?
00:48:16: Sprecher 1 Bei vielen ist es ja nicht nur eine Phase. Also es gibt ja auch echt viele, die ihr Leben lang schweigen und ihr Leben lang damit leben müssen, weil sie jetzt nicht aber. Ich finde es ganz, ganz wichtig, dass man für sich klar hat so möchte ich leben Und niemand, niemand ist gezwungen, sich zu outen. Das ist ganz allein die Entscheidung dieser Person.
00:48:46: Sprecher 1 Und das soll sich auch niemand unter Druck setzen. Irgendwann, wenn der Moment kommt, dann kommt er und dann ist es richtig. In diesem Moment. Aber man sollte sich niemals unter Druck setzen lassen, immer seinen Weg gehen und sich outen, wenn man der Meinung ist es das möchte ich jetzt auch und nicht gezwungenermaßen, ähm. Ansonsten finde ich es ganz, ganz wichtig, dass man.
00:49:20: Sprecher 1 Ja, seid ihr selbst. Ihr müsst dieses Leben leben und kein anderer. Das ist euer Leben, euer Körper, euer Geist und wenn ihr dagegen steuert, dann werdet ihr nie zu 100 % glücklich.
00:49:38: Sprecher 2 Glaubst du an eine Zukunft? Sich gar nicht mehr outen muss, weil es nicht mehr dieses gibt? Weil wir haben das A Und nur weil es nicht entspricht, musst du irgendwann offiziell sagen nicht schablonenhaft.
00:49:54: Sprecher 1 Schwierig. Ich weiß es nicht. Also aktuell ist es politisch ja auch ein bisschen schwierig. Also was das Thema angeht. Ich hoffe, dass wir irgendwann an diesem Point sind, wo, wo es scheißegal ist, wen du liebst oder was du liebst, So. Das wäre ein ganz, ganz großer Wunsch von mir und. Ich hoffe es. Ob es so sein wird? Kann man nur spekulieren.
00:50:27: Sprecher 1 Das Homophobie ist immer noch riesengroß. Wenn wir an Dresden denken, jetzt beim CSD, da gab es eine riesen Gegendemo mit Neonazis und allem drum und dran. Soweit sind wir noch nicht. Noch lange nicht.
00:50:45: Sprecher 2 Es ist noch ein ein längerer Weg. Dafür sprechen wir hier um genau da zu zeigen, ja in meinen Worten zu normalisieren. Dafür finde ich das eine schöne Sache ist und das zeigt, das sind doch alles Menschen. Und am Ende sollten wir alle den erste FC Köln lieben.
00:51:06: Sprecher 1 So sieht es aus.
00:51:08: Sprecher 2 Wir haben es eben angeht gesagt, dass du ein besonderes Gen hat. Das also etwa sagt das Mittwoch Outing per Zeitung ungeplanter Maßen diesen riesigen Stein vom Herzen gefallen. Aber dann gibt es ein Spiel, wo es zu erwarten ist, dass da auch ordentlich Druck auf den Kessel ist. Und so wie ich hörte, saß du im Prinzip auch in der Kabine und hattest das Gefühl, ich trau mich gar nicht auszugehen.
00:51:35: Sprecher 1 Das korrekt. Ich bin mit meinen. Also erstens war das eine Riesenehre, dieses Spiel zu pfeifen. Beide Mannschaften kannten mich schon. Wir haben beide schon häufiger gepfiffen. Ähm. Und ich hatte schon morgens ein echt ekliges Gefühl. Ähm, und hatte schon bevor ich die Anlage betreten habe, hatte ich schon Todesangst. Also ich hatte jetzt noch nie Todesangst, aber.
00:52:08: Sprecher 1 Würde ich schon gleichsetzen. Also mir ging's gar nicht gut. Er war ganz happy, dass ich Assistenten hatte und dann waren wir in der Kabine und dann hatte ich wirklich Pipi in den Augen. Und habe zu beiden gesagt Ich weiß nicht, ob ich da rauskam. Und dann haben wir gequatscht, gequatscht, haben uns noch nicht mal warm gemacht, weil ich mich nicht getraut habe.
00:52:33: Sprecher 1 Ähm, ja, und dann hatte ich den Ball in der Hand und die haben mich irgendwie überredet bekommen. Nach ner Stunde. Ja, und dann sind wir raus. Und dann standen beide Mannschaften auf dem Weg zum Feld Spalier und haben mich beklatscht.
00:52:59: Sprecher 1 Bis dato der schönste Moment meiner Karriere habe ich nicht mitgerechnet und. Sorgt heute noch für Gänsehaut, muss ich sagen.
00:53:11: Sprecher 2 Ihr kriegt schon überall zu hören das.
00:53:14: Sprecher 1 Es war schon sehr schön.
00:53:16: Sprecher 2 Und war das auch vielleicht der Moment, wo du wusstest, ich habe alles richtig gemacht?
00:53:20: Sprecher 1 Ja, das. Das Gute war, dass genau dieses Spiel und diese diese Reaktion. Das erste Spiel war nach meinem Outing. Ich glaube, hätte ich ein anderes Spiel gehabt, wo es nicht so gewesen wäre. Ähm, wäre ich nicht so frei auf dem Platz gewesen. Und bei diesem Spiel war ich direkt nach dieser Aktion, nachdem das Spiel zehn Minuten zu spät angepfiffen wurde, weil der Schiri geheult hat.
00:53:51: Sprecher 1 Äh.
00:53:54: Sprecher 1 Ich war. Ich war so frei auf diesem Platz wie noch nie. Und es war so, so ein geiles Gefühl. Wirklich. Ich. Nach einem Spiel saßen wir da mit beiden Mannschaften. Ein krasses Derby, wirklich. Es war trotzdem krasses Derby. Mit mit. Mit einem Platzverweis. Mit einem Innenraumverweis für einen Trainer. Das Es war wirklich. Es war ordentlich und nach dem Spiel alle zu mir gekommen und nicht dieses Yo mal kurz abklatschen, sondern richtig auch mit Umarmung.
00:54:30: Sprecher 1 Yo Schiri, hast du super gemacht. Und so weiter und so fort. Und dann saßen wir nach dem Spiel mit beiden Mannschaften da am Vereinsheim und haben noch einen getrunken. Und das war wirklich der Moment, wo ich dachte Geil, ich habe es gemacht. Es war der richtige Moment, auch wenn ich es für den Moment da nicht wollte. Aber es war richtig.
00:54:52: Sprecher 1 Und jetzt kann ich ehrlich sein.
00:54:59: Sprecher 2 Also sehr schöne Geschichte. Zeigt ja, wie einfach es eigentlich sein kann.
00:55:05: Sprecher 1 Ja, dass wenn man es einfach nur als er ist trotzdem noch der, der er vorher war und jetzt kein kein Außenseiter oder was Besonderes. Ich möchte auch nicht, der Schiri kommt jetzt. So was habe ich auch schon gehört. Das brauche ich auch nicht so ich ich bin der Schiri, der auf den Platz kommt. Am besten redet ihr nach dem Spiel gar nicht über mich und ich fahr wieder nach Hause und alles ist super.
00:55:33: Sprecher 1 Ähm, aber da das. Das wünsche ich mir, dass das wir das. Dass wir das in Zukunft. Irgendwann immer so haben. Auch wenn sich irgendwann mal ein homo oder bisexueller Profi outet, dass da dann genau so was passiert.
00:56:00: Sprecher 2 Wie ging es danach weiter? Ich könnte mir vorstellen, dass deine Schiedsrichterleistung erst mal beflügelt war. Haben Anfeindungen trotzdem zugenommen, jetzt wo bekannt war Und du hast eben, äh aus Erfahrung oder so, ist wahrscheinlich so ein Ja.
00:56:21: Sprecher 1 Denn. Ja, aber die, die hat man vorher auch. Also auch heterosexuelle Kollegen werden als Schwuchtel betitelt oder oder sonst was. Da will ich jetzt gar nicht sagen, dass die speziell auf mich gemünzt sind. Diese Aussagen. Da muss leider jeder Schiedsrichter durch. Ähm.
00:56:44: Sprecher 1 Spezifisch auf mich habe ich drei Dinge bisher wahrgenommen. Ähm. Einmal wurde mir ins Gesicht gerotzt, habe ich eben schon gesagt dann bei einem bei einem ich glaube was war das Kreisliga Spiel damals, kurz nach meinem Outing. Auch waren Jugendspieler die sich das Spiel angeguckt haben vom vom Heimverein ähm aber Tribüne und haben mich von dort aus homophob mehrfach beleidigt.
00:57:17: Sprecher 1 Ähm und dann bin ich zu beiden Trainern und hab gesagt gut, so schreibe ich hier nicht weiter. Entweder die gehen oder das Spiel ist vorbei und die Trainer waren komplett auf meiner Seite. Die Jungs mussten die Anlage verlassen und haben vereinsintern noch eine Strafe bekommen. Und dann gab es eine Situation. Ich glaube es war ein Bezirksliga Spiel, da war der Sechzehner nicht richtig angekreidet.
00:57:46: Sprecher 1 Also er war angekreidet. Man konnte es auch noch erahnen und ich habe vor dem Spiel noch zur Heimmannschaft gesagt so könnt ihr das bitte nach Kreiden und diese ja der Platzwart ist krank oder so, weil sie nicht. Geht das nicht auch so, Schiri? Und dann habe ich gesagt Theoretisch geht's, man sieht's noch, aber beschwer das später nicht, wenn es eine knappe Situation gibt.
00:58:16: Sprecher 1 Ob das Foul auf der Linie oder davor war. Ja, es kam, wie es kommen musste.
00:58:26: Sprecher 1 In der zweiten Halbzeit eine Situation meines Erachtens auf der Linie. Genauso wie für meine Assistenten. Und habe dann auf Strafstoß entschieden. Und dann schrie ein Spieler Ach Schiri, du Schwuchtel, du magst es doch, wenn es härter zugeht. Ja, und da ich das Spiel auch abgebrochen, Ja, viele sagen okay, ich habe nicht alle. Optionen erörtert, um das Spiel eventuell zu Ende zu bringen.
00:58:59: Sprecher 1 Ähm. Ich habe mich aber nicht mehr wohlgefühlt auf dem Platz und.
00:59:07: Sprecher 1 Konnte das auch nicht. Das ist immer noch mein Hobby. So, ich bin kein Bundesligaschiedsrichter, so, ähm.
00:59:15: Sprecher 1 Ohne mich können die kein Spiel spielen. Und wenn ich mich nicht wohlfühle, nachdem ich so derart verbal angegangen wurde, kann ich das Spiel auch nicht zu Ende bringen. Dann leidet meine Leistung darunter.
00:59:33: Sprecher 2 Ich habe es natürlich direkt erst mal nach Anfeindungen gefragt Hast du das Gefühl gehabt? Aber danach, dass die Reaktionen positiv waren, was vielleicht alles wie immer.
00:59:47: Sprecher 1 Also es war zu 99 98 % positiv.
00:59:53: Sprecher 1 Der komplette Landesverband, mein Verein, alle komplett zuvorkommend haben gefragt, wie sie mir helfen können, ob wenn das und das passiert soll ich mich sofort melden usw und sofort.
01:00:12: Sprecher 1 Anfangs war hat man schon gemerkt, dass das so in allen Munde ist, wer ich bin, wenn ich zu einem Spiel gekommen bin. Das habe ich jetzt nicht mehr und das finde ich schön. Jetzt ist es Alltag. Und ja, es gibt Spieler, die mich kennen, die dann sagen Jo, finde ich cool, was du da machst usw.
01:00:36: Sprecher 1 Aber. So face to face habe ich kaum. Kaum Anfeindungen über Social Media ja, aber wenn ich fest Face auf dem Platz.
01:00:49: Sprecher 2 Wie sieht es im Stadion aus? Beim erste FC.
01:00:54: Sprecher 1 Köln? Ich würde jetzt sagen, beim FC fühle ich mich wohl.
01:00:59: Sprecher 2 Ja, als Fan zu Gast, ganz privat, nicht als Schiedsrichter. Dein Stadionerlebnis.
01:01:07: Sprecher 1 Ich finde es toll beim FC. Also klar gibt es den einen oder anderen, der da dann meint, seine homophoben Äußerungen zu treffen. Aber die hat man leider überall. Beim FC merkt man aber auch das, wofür der Verein steht und dass die Fans das auch leben. Also wenn in der Südkurve jemand du Schwuchtel oder so sagt, dann gibt es echt einige, die dann sagen der Mauritz so, das hat hier nichts zu suchen.
01:01:39: Sprecher 1 Und letztens war ich mit meinem Freund im Stadion und dann waren wir nicht in der Süd, sondern Business und haben dann Kussfoto unten gemacht. Ähm, bei den Trainer Bänken und da waren ganz, ganz viele, die dann Platz gemacht haben und angeboten haben, das Foto zu machen. Also es fühlt sich an, als wären wir wer. Das gar kein Thema.
01:02:07: Sprecher 1 Und das ist beim FC ein wunderschönes Gefühl. Das hat man nicht überall und ja, auch deswegen liebe ich den Verein so.
01:02:20: Sprecher 2 Eingangs habe ich schon mal gesagt, dass der FC sich da auch einbringt, Diversität groß schreibt, dass es auch Teil unserer Werte ist. Wie beobachtest du so das Engagement des Klubs und wo kann man es vielleicht sogar noch verbessern?
01:02:41: Sprecher 1 Ähm, ich glaube, der FC ist einer der Profivereine in Deutschland, der da am meisten hintersteht. Ähm, als ich heut gefragt habe, Ist das okay, wenn ich so komme? Ich habe das Diversity Trikot im Auto.
01:03:01: Sprecher 1 Nähe von dieser. Das genau. Ähm. Allein dass der FC jetzt mit dem Cologne Writer zusammengearbeitet hat, bei dem Träger finde ich mega wirklich richtig gut. Ähm, wo könnte sich der FC verbessern? Ähm. Ihr habt Anlaufstellen. Ich wüsste jetzt nichts, wo ich Safe sagen würde. So, Boom, Das muss jetzt sofort geändert werden, weil eigentlich bin ich sehr, sehr happy damit, wie die wie der FC damit umgeht.
01:03:36: Sprecher 1 Ähm. Da gibt es andere Vereine, wo ich sagen würde nie tus. Aber beim FC, da fühle ich mich, fühle ich mich wohl und da gibt es nichts, wo ich sage, das geht gar nicht. Und das muss geändert werden. Da gehe ich gerne Hand in Hand mit meinem Freund ins Stadion.
01:03:57: Sprecher 2 Das ist schon mal schön, dass es da gute Voraussetzungen gibt. Wenn dir da noch was einfallen oder auffallen sollte und auch alle, die uns zuhören und zu. Wir freuen uns da immer über über Verbesserungsvorschläge und finde ja, dass auch solche Gespräche generell miteinander reden. Immerhin ist.
01:04:18: Sprecher 2 Pascal eine bewegende Geschichte. Wir haben über dein Schiedsrichterwesen gesprochen. Hat man auch schon mal über dein Outing, über das erste Spiel als Schiedsrichter nach dem Outing? Dann über den erste FC Köln. Wir haben einiges abgerissen heute. Wir haben im Podcast eine Rubrik zum Abschluss, die sich immer wiederholt. Das sind 90 plus drei drei schnelle Fragen zum Abschluss nicht schnell.
01:04:48: Sprecher 2 Du kannst in aller Ruhe. Die Fragen wiederholen sich immer wieder.
01:04:54: Sprecher 1 Ja.
01:04:55: Sprecher 2 Dann kennst du sie dann vielleicht. Die Frage sind relativ simpel Fangen die erste Was machst du noch so? Was passiert?
01:05:04: Sprecher 1 Ich fahr jetzt gleich nur nach Hause, genieße die Sonne, grille später noch und.
01:05:12: Sprecher 1 Spiel vielleicht noch eine Runde Fifa. Mal gucken.
01:05:15: Sprecher 2 Wann kommt das FIFA Schiedsrichter Edition? Habe ich wirklich drüber nachgedacht? Es gibt ja Bier Pro und Karriere und die Schiedsrichter machen das.
01:05:25: Sprecher 1 Das wär ganz geil. Ja, aber ich weiß nicht, wie man das umsetzen will. Schwierig. Es gibt ein Handyspiel schon. Also eine Schiri. Ganz schwierig. Also, ich glaube nicht, dass das irgendwie umsetzbar ist. Also ich. Das habe ich mir schon gedacht, als die erste Karrierenoption, wo man eigenen Spieler da machen konnte. Und so als das rauskam, dachte ich soll ja so eine Schiri Variante wäre auch ganz geil.
01:05:50: Sprecher 1 Ähm, aber ich glaube das kann ich umsetzen.
01:05:55: Sprecher 2 Vielleicht können aber die Spezialisten von den Kollegen von.
01:06:01: Sprecher 2 Drüber nachdenken. Wir brauchen gute neue Schiedsrichter. Wir brauchen junge Talente und wir brauchen auch wieder mehr Respekt für Schiedsrichter. Willst du da mitgehen?
01:06:10: Sprecher 1 Auf jeden Fall, ne? Ja, ja.
01:06:14: Sprecher 2 Vielleicht hat ja schon das heutige Gespräch so ein bisschen Golf, um ein Gefühl dafür zu kriegen, dass es auch Menschen sind mit Fehlern, aber vor allem auch einfach extrem komplexe Spielsituationen. Jetzt bin ich schon wieder ein bisschen abgewichen. Die zweitletzte Frage lautet Was möchtest du in deinem Leben noch erreichen?
01:06:34: Sprecher 1 Ich würde einfach sehr, sehr gerne irgendwann.
01:06:41: Sprecher 1 Glücklich und offen. Komplett offen leben können. Egal wie, egal wo. Ich hätte gerne eigene Familie. Ähm, also auch Kinder. Leibliche Kinder hätte ich sehr gerne.
01:06:56: Sprecher 1 vielleicht dem einen oder anderen noch zum Outing helfen.
01:07:02: Sprecher 2 Kann man sich da für beide melden?
01:07:04: Sprecher 1 Ja, also Aufruf Äh, nein. Es haben sich schon einige bei mir gemeldet. Nach meinem Outing und haben sich Rat abgeholt. Mich haben sich bedankt usw und so fort. Das passiert häufig und das finde ich ganz toll. Vor allem wenn man anfängt, ganz entspannt darüber zu sprechen, wie, wo, was und. Ende vom Lied outet sich der Spieler, die Spielerin, Schiedsrichter, Schiedsrichter hin oder auch Funktionäre, die sich dann.
01:07:45: Sprecher 1 Ja, die den Mut zusammen fassen und sich outen. Das ist immer ganz schön.
01:07:52: Sprecher 2 Die Abschlussfrage lautet Was ist für dich der erste FC Köln?
01:07:58: Sprecher 1 Liebe. Liebe. Leidenschaft.
01:08:03: Sprecher 1 Weltoffen.
01:08:05: Sprecher 1 Spürbar anders.
01:08:11: Sprecher 2 Was waren bewegen? Das Gespräch mit ganz vielen Facetten. Sehr schön, dich kennenzulernen. Vielen Dank, dass du vorbeigekommen bist. Und ich freue mich, wenn wir uns mal wieder im Stadion sehen. Vielleicht sogar auch beim Club Right. Beim Christopher Street Day. Auch da noch mal der Hinweis Der erste FC Köln ist dieses Jahr auch zum Ersten Mal mit einem eigenen Stand vertreten und wird natürlich auf der Demonstration am Sonntag wieder im eigenen Wagen vertreten sein.
01:08:39: Sprecher 2 Wobei es wirklich eine schöne Sache macht total Spaß und ist auch für eine richtig, richtig gute und wichtige Sache. Da freuen uns, wenn ihr den erste FC Köln und Pascal besucht. Ich gehe davon aus.
01:08:55: Sprecher 1 So wie es aussieht, ja. Danke schön. Ich danke dir für das Gespräch, für die Offenheit und generell, dass ich hier sein durfte. Es war mir eine Ehre.
01:09:07: Sprecher 2 Danke. Sehr
01:09:08: Sprecher 1 Esta é a foto de dois médicos que.